Feigwarzen (Kondylome)
Bei Feigwarzen (Condylomata acuminata, anogenitalen Warzen) handelt es sich um gutartige Gewebswucherungen, die im Bereich der äußeren Geschlechtsteile, am After, in der Scheide oder dem Enddarm entstehen können. In manchen Fällen ist eine Ausbreitung auf die umgebende Haut (z.B. Schambeinhügel) möglich.
Feigwarzen zählen zu den häufigsten sexuell übertragenen Erkrankungen.
Der Erkrankung liegen Humane Papillom-Viren (HPV) zugrunde. Für Feigwarzen sind fast immer die sogenannten low-risk-HPV-Typen 6 und 11 verantwortlich. Einige Untergruppen von HPV (high-risk-Typen) sind an der Entstehung bestimmter Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs, Vulvakrebs, Analkrebs oder Peniskarzinom ursächlich beteiligt.
Die wichtigsten Fakten zu Kondylomen
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Feigwarzen treten bevorzugt bei jungen Menschen auf, der Altersgipfel liegt dabei zwischen dem 20 und 24 Lebensjahr.
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Werden Feigwarzen diagnostiziert, sollte immer eine Untersuchung der Partnerin / des Partners erfolgen.
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Kondome schützen nur bedingt vor HPV-Infektionen, mit der HPV Neunfach-Impfung können Infektionen in ca. 90 % vorgebeugt werden.
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Je nach Grad der Ausprägung erfolgt die Behandlung mit lokal angewendeten Substanzen oder operativ mittels Kürettage, Kryochirurgie, Kaustik, oder Laser.
Wie sehen Feigwarzen aus
Sie sind kleine oberflächliche Erhabenheiten mit braun-rötlicher oder grau-bräunlicher Farbe. In der Größe variieren sie sehr stark zwischen stecknadelkopfgroßen Wärzchen bis zu mehreren Zentimeter großen Wucherungen.
Wie werden Feigwarzen übertragen
Die Ansteckung erfolgt hauptsächlich beim Geschlechtsverkehr. Durch die Verwendung von Kondomen kann die Übertragungsrate verringert, jedoch nicht verhindert werden. Menschen mit einer reduzierten Immunabwehr oder vorbestehenden Hauterkrankungen haben ein erhöhtes Risiko.
Feigwarzen treten frühestens einige Wochen nach der Ansteckung auf. Oft vergehen auch mehrere Monate oder sogar Jahre, bevor die Warzen sichtbar werden.
Etwa 80 % aller Frauen und Männer infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit dem Virus. Nur wenige Menschen, die sich mit HPV infizieren entwickeln Feigwarzen. Ca. 30 Prozent heilen von selbst wieder ab. Dies kann allerdings Monate dauern, deshalb empfiehlt sich trotzdem eine ärztliche Behandlung.
Impfung
Kinderimpfungen
Die Impfung gegen HPV mit dem neunfach Impfstoff (schützt gegen neun verschiedene Virustypen) ist im kostenfreien Impfprogramm für Mädchen und Buben ab dem vollendeten 9. Lebensjahr bis zum vollendeten 12. Lebensjahr enthalten.
Erwachsenenimpfung
Die Impfung kann auch älteren Mädchen und Buben bzw. Frauen und Männern im sexuell aktiven Alter empfohlen werden. Die HPV-Impfung ist vorbeugend wirksam und soll daher idealerweise vor Eintritt in das sexuell aktive Alter erfolgen. Die Impfung schützt aber auch vor einer erneuten Infektion oder einer Reinfektion.