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Akne

Akne ist eine der häufigsten Hauterkrankungen. In den westlichen Industrieländern weisen ca. 70-80% aller Jugendlichen akne-typische Hautveränderungen wie Mitesser, Pickel und Pustel auf. In den meisten Fällen verschwinden die Veränderungen nach der Pubertät. Allerdings leidet jeder vierte Erwachsene über die Pubertät hinaus an sogenannter Spätakne (Acne tarda). Frauen sind hiervon stärker betroffen. Eine reine und schöne Haut gilt als Zeichen von Gesundheit und Attraktivität. Daher ist jeder Akne-Patient auch seelisch belastet. Gerade in einer sensiblen Lebensphase wie der Pubertät wollen sich die Betroffen am Liebsten verstecken und zweifeln an ihrem Selbstwertgefühl. Eine frühzeitige und gezielte Therapie kann daher nicht nur unschöne und dauerhafte Narben verhindern, sondern auch das seelische Wohlbefinden deutlich steigern.

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Hausmittel gegen unreine Haut

 

Heilerde

Heilerde hilft fettige Haut auszutrocknen. Es handelt sich dabei um sehr fein gemahlenen und gesiebten Löß. Das feine Pulver wird mit etwas lauwarmen Wasser zu einer Paste verrührt und als Gesichtsmaske angewendet. Die Heilerde soll auf der Haut trocknen. Hierbei nimmt sie überschüssigen Talg auf. Die Maske sollte für ca. 20 Minuten auf der Haut belassen werden. Wenn sich die Haut direkt nach der Behandlung trocken anfühlt, nicht stark nachfetten, sondern maximal mit einer sehr leichten Feuchtigkeitscreme pflegen. Die Maske kann 2 bis 3 Mal wöchentlich angewendet werden.

 

 

Reispapiermaske mit grünem oder schwarzem Tee

Setzen Sie eine Kanne Tee auf (ca 1 Liter Wasser auf 3-4 Beutel), der auch für einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Das Reispapier mit kühlem Tee befeuchten, auf Gesicht, Rücken oder Dekolleté aufbringen und für 15-20 Minuten einwirken lassen.

Die im Tee enthaltene Gerbsäuren wirken entzündungshemmend; Antioxidantien und Mineralstoffe schützen und nähren die Haut.

 

 

Teebaumöl

Bei unreiner Haut wird auch Teebaumöl empfohlen, denn es wirkt desinfizierend und austrocknend. Vorsicht bei der Anwendung: zu stark konzentriertes Teebaumöl kann zu Haut- und Schleimhautreizungen führen.

Beim Kauf von Teebaumöl achten Sie  darauf nur 100 % naturreines Öl mit maximal 15 %Cineolgehalt (Eucalyptol) zu erwerben. Der Terpin-4-ol-Gehalt sollte mindestens 40 % betragen. Teebaumöl immer verdünnt anwenden (maximal 1 Milliliter des ätherischen Öls mit 100 Milliliter Wasser).

In Apotheken sind Produkte auf Basis von Teebaum sowie das reine ätherische Öl erhältlich. Apotheken können zudem entsprechende Salben, Cremen oder Lösungen mischen, um individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Entstehungsmechanismen 

 

Gesteigerte Produktion von Talg (Seborrhoe)

Die Talgproduktion in den sogenannten Sebozyten (talgproduzierende Zellen) der Haut ist krankhaft gesteigert. Geschlechtshormone, wie Androgene steuern die Talgproduktion der Sebozyten.  Diese Hormone werden in der Nebenniere, zudem bei Männern in den Hoden und bei Frauen in den Eierstöcken produziert. Mit Beginn der Pubertät setzt eine Hormonumstellung ein, die zur Entstehung der Akne entscheidend beiträgt. Auch eine hormonelle Umstellung während der Menstruation oder Schwangerschaft führt zu einer Verschlechterung der Akne.

Insbesondere in der sogenannten T-Zone (Stirn, Nase, Kinn), am Rücken und im Bereich des Dekolletés ist die Talgproduktion erhöht. 

Verhornungsstörung (Hyperkeratose)

 

Eine weitere, entscheidende Ursache ist eine Verhornungsstörung der Haut. Dabei bildet sich zu viel Hornhaut (Hyperkeratose) in oder auf den Hautporen, durch die der Talg eigentlich nach außen gelangen sollte. In Folge entstehen sogenannter Mitesser. 

Dieser gestaute Talg ist im wahrsten Sinne „ein gefundenes Fressen“ für eine Gruppe von Bakterien, den sogenannten Propionibakterien. Sie sind Teil des natürlichen Hautmikrobioms, werden beim Gesunden jedoch durch den Säureschutzmantel der Haut in Schach gehalten. Siedeln sich diese Bakterien im Bereich der Talgdrüse an und vermehren sie sich kommt, es zu einer für Akne typischen, entzündeten Papel, Pustel oder zu einem eitrigen Knoten.

 

Gene


Genetische Faktoren spielen eine große Rolle bei der Entstehung von Akne. Wenn Eltern bereits unter Pickeln gelitten haben, ist das Risiko erhöht, dass auch deren Kinder an Akne erkranken. 

 

Vergrößerung der Talgdrüsen (Talgdrüsenhyperplasie)

Auch eine Vergrößerung der Talgdrüsen begünstigt die Entstehung von Akne. Diese Talgdrüsenhyperplasie kann beispielsweise häufig im Rahmen des sogenannten polyzystischen Ovarsyndroms (PCOS) auftreten. Bei diesem Syndrom kommt es bei Frauen zu einer gesteigerten Produktion männlicher Geschlechtshormone. Neben Akne treten weitere Symptome, wie Zyklusstörungen und beeinträchtigte Fruchtbarkeit auf. Weltweit sind etwa 5–8% aller Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter von einem polyzystischen Ovarsyndrom betroffen. 

Nadine Reiter

Nahrungsmittel

 

Nahrungsmittel mit hohem glykämischen Index fördern die Entstehung von Pickel und Hautunreinheiten. Der glykämische Index zeigt an, welche Auswirkungen bestimmte Nahrungsmittel auf den Blutzucker haben. Sogenannte hochglykämische Kohlenhydrate werden vom Körper schnell abgebaut und verursachen einen raschen Anstieg des Blutzuckers. Dies wird von der Bauchspeicheldrüse mit einer vermehrten Produktion des Insulinhormons beantwortet. Dieses ermöglicht menschlichen Zellen, den Zucker aus Kohlenhydraten in die Zellen aufzunehmen, für Stoffwechselvorgänge zu verwenden oder zu speichern. Das Hormon stimuliert indirekt aber auch Androgene, die wiederum stimulieren die Haut zu einer überschüssigen Talgproduktion (Seborrhoe), zur Überproduktion von Hornzellen (Hyperkeratose) und damit einhergehender Verstopfung der Talgdrüsen.

Zu den Lebensmitteln mit hohem glykämischen Index gehören unter anderem raffinierte Lebensmittel wie weißer Zucker, Weißbrot, Kartoffel, Nudel, weißer Reis zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke..

Verschiedene Studien konnten einen Zusammenhang zwischen Milchkonsum und der Entstehung bzw. Verschlechterung von Akne herstellen. Das Akne-Risiko war bereits auf das doppelte erhöht wenn Studienteilnehmer mehr als drei Portionen Milch (insbesondere Magermilch) pro Woche tranken.

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Weitere Faktoren:

  • Psychische Faktoren, wie Stress

  • Rauchen

  • Medikamente:

    • Anabolika

    • Lithium (Medikament zur Behandlung psychischer Erkrankungen)

    • Vitamin-B-Präparate (insbesesondere Vitamin B12)

  • Übergewicht: ein erhöhter Body Mass Index (BMI) geht mit schwereren Verlaufsformen während der Pubertät einher

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erfolgreiche Aknetherapie erfordert
tägliche 
Hautpflege

Reinigung

 

Therapie

Was empfiehlt Ihre Hautärztin

Je nach Schwere der Akne bietet die Dermatologie unterschiedliche Möglichkeiten der Therapie. Bei milderen Formen reicht meist eine Lokaltherapie mit konsequenter Reinigung und entsprechenden Cremen aus. Bei schweren Formen von Akne sollten die Betroffenen einer systemische Therapie (Aknetherapie in Tablettenform) nicht abgeneigt sein. Durch eine erfolgreiche Therapie können frühzeitig unschöne und meist auch dauerhafte Narben verhindert werden.

 

Lokaltherapie mit folgenden Inhaltsstoffen:

  • Salicylsäure

  • Benzoylperoxid

  • Adapalen

  • Azelainsäure

  • Fruchtsäure

  • Vitamin A Präparate

 

Systemische Therapie in Form von Tabletten:

 

  • Antibiotische Therapie 

            Tetracykline

            Makrolidantibiotika 

 

  • Vitamin A-Säure Derivat

Tipps im Alltag

  • öfter Hände Waschen

  • wenig ins Gesicht fassen, mit jeder Berührung kommen Bakterien auf die Haut

  • Reinigungs- und Pflegeprodukte mit einem leicht sauren pH-Wert von 5 verwenden

  • häufiges Handtuchwechseln

  • Make-up Pinsel und Schwämmchen mehrmals wöchentlich auswaschen

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