Windelausschlag
Bei der Windeldermatitis handelt es sich um einen Hautauschlag im Windelbereich. Sie ist eine der häufigsten Hauterkrankungen des Säuglingsalters. Etwa 1/3 aller Säuglinge entwickeln ein- oder mehrmals eine Windeldermatitis. Bei etwa 6% der Kinder verläuft die Windeldermatitis schwer und zeigt dann eine Tendenz zu zusätzlichen Infektionen mit Pilzen (Hefepilze wie Candida albicans) oder Bakterien (z.B. Staphylokokkus aureus).
Ursachen
Unter der wasser- und luftdichten Windel staut sich Feuchtigkeit und Wärme (Okklusion). Es entsteht eine sogenannte feuchte Kammer. Die oberste Hautschicht quillt auf und verliert damit ihre Schutzfunktion. Enge Windeln können auf der Haut scheuern und diese dadurch reizen und schädigen.
Begünstigende Faktoren sind Durchfallerkrankungen oder Nahrungsumstellung auf beispielsweise fruchtsäurehaltige Nahrungsmittel.
Hauterkrankungen wie eine Neurodermitis oder ein seborrhoisches Ekzem können die Entstehung einer Windeldermatitis begünstigen.
Ein Mangel an Biotin (VitaminB7, v.a. in Eiern, Milch, Sojaprodukten, Nüssen) kann die Entstehung einer Windeldermatitis ebenso fördern. Gleiches gilt für das lebenswichtige Spurenelement Zink. Eine seltene genetische Aufnahmestörung von Zink, wie sie bei der angeborenen Acrodermatitis enteropathica beobachtet wird, aber auch einseitige Diäten verursachen typischerweise einen Zinkmangel und erhöhen dadurch das Risiko einer Windeldermatitis.
Symptome
Die Haut im Windelbereich ist gerötet, wund und kann auch nässen. Im Randbereich des Windelausschlags können kleine Eiterbläschen (Pusteln) oder winzige Hautknötchen (Papeln) auftreten. Vor allem bei einer Besiedelung mit Candida breiten sich die Bläschen auf die Oberschenkelinnenseiten und den unteren Rücken- oder Bauchbereich aus. Die befallene Haut juckt teilweise sehr stark und kann unter Umständen auch schmerzen. In schweren Fällen (vor allem bei bakterieller Zusatzinfektion durch Staphylokokken- oder Streptokokken) können sich größere Blasen bilden und die Haut kann sich ablösen.
Windeldermatitis
Therapie
In der warmen Jahreszeit können Kinder stundenweise auch einmal ohne Windeln belassen werden. Sorgen Sie für gutes Abtrocknen der Region, gegebenenfalls auch durch warmes Trockenföhnen. Die Windel sollte alle 3-4 Stunden gewechselt werden.
Bei einer Windeldermatitis sind Wegwerfwindeln Stoffwindeln vorzuziehen, da sie die Feuchtigkeit besser abtransportieren können. Waschen Sie alle verwendeten Textilien nach dem Gebrauch bei mindestens 60 Grad Celsius.
Schmutz- oder Salbenrückstände können am besten mit einem in Mandelöl oder Olivenöl getränkten Tupfer vorsichtig entfernt werden.
Auf nässende Ausschläge werden austrocknende und desinfizierende Softpasten aufgetragen. Bei schweren Hautschäden sind unter Umständen auch niedrig dosierte Kortisoncremen notwendig.
Eine Windeldermatitis heilt in aller Regel rasch ab. Wichtig dabei ist, die vorbeugenden Maßnahmen einzuhalten und mögliche Infektionen sorgfältig zu behandeln.