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Psoriasis

Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine chronische Erkrankung, die in Phasen verläuft. Erscheinungsfreie Intervalle wechseln sich mit Phasen von Beschwerden ab. Typischerweise bricht die Krankheit vor dem 40. Lebensjahr aus, eine Spätform kann in der zweiten Lebenshälfte auftreten und verläuft meist milder. Kinder erkranken eher selten an Psoriasis. 

Psoriasis-Patienten leiden oft an Begleiterkrankungen, die den Leidensdruck noch verstärken. Hierzu zählen Übergewicht und entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn). Eine systemische Entzündung kann sich bei längerem Bestehen auf den gesamten Organismus auswirken. Der sogenannte „psoriatische Marsch“ führt zu Schädigung von Gefäßen im Sinne einer Ateriosklerose.  Weiters kann es zu einer Insulinresistenz und damit zu Diabetes, zu Leberverfettung und zu Bluthochdruck kommen.

Ursachen

Die für die Psoriasis typischen Hautveränderungen entstehen durch ein rasant beschleunigtes Zellwachstum. Beim gesunden Menschen erneuert sich die Oberhaut (Epidermis) innerhalb von ca. 4 Wochen. In dieser Zeit bildet unsere Haut neue Zellen und stößt die oberste, inzwischen verhornte Zellschicht ab. Bei Psoriasis-Patienten dauert dieser Prozess nur 3 bis 6 Tage.

Man geht davon aus, dass sich bei der Schuppenflechte das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet. Hierbei spielen eine Untergruppe der Entzündungszellen (T-Helferzellen 17) und entzündungsfördernde Substanzen (insbesondere Interleukine 17 und 23) eine maßgebliche Rolle. 

Als Risikofaktoren bzw Trigger für eine Entstehung der Schuppenflechte gelten:

  • Genetik (Schuppenflechte kommt familiär gehäuft vor)

  • Übergewicht

  • Alkohol

  • Nikotin

  • Verschlechterung durch bestimmte Medikamente wie Betablocker, Kalzium-Kanalblocker

  • starker psychologischer Stress

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typische Hautveränderungen einer Schuppenflechte

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Schuppenflechte der Kopfhaut, Psoriasis capitis

Symptome 

Auf der Haut erscheinen gerötete, scharf berandete Hautveränderungen mit mehr oder weniger ausgeprägter silbrig-weißer Schuppung. Befallen sind häufig Hautpartien, die starker Dehnung unterliegen wie Ellbogen, Knie, unterer Rücken und Gesäß. Auch reibende Kleidungsstücke können zu den klassischen Hautveränderungen führen. Oft ist auch die Kopfhaut mitbetroffen. Die Flecken können auch punktartig auftreten und am gesamten Körper verstreut sein (sogenannte Psoriasis guttata). Weiters werden häufig Nagelveränderungen beobachtet (kleine, grübchenartige Vertiefungen, fleckige oder brüchige Nägel).

Einstufung nach PASI

Zur Einstufung wird der sogenannte PASI (Psoriasis Area and Severity Index) herangezogen. Hierbei handelt es sich um ein Bewertungssystem, das beschreibt, wie stark

  • wie stark betroffene Hautstellen gerötet sind,

  • wie stark die Haut schuppt,

  • wie dick die Hautveränderungen sind 

  • wieviel Prozent der Körperoberfläche betroffen sind.

Mit dem PASI lässt sich der Verlauf der Schuppenflechte auch über längere Zeit gut dokumentieren und ablesen, ob eine Therapie wirkt.

Therapie

Die Psoriasis zählt zu den am Besten erforschten Erkrankungen überhaupt. Heutzutage muss niemand mehr an dieser oft schwer beeinträchtigenden Hauterkrankung leiden.
Gerne bespreche ich die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten mit Ihnen und erstelle einen effektiven und für Sie gut verträglichen Therapieplan.

Medikamentöse Therapie

Je nach Schweregrad der Psoriasis und individuellem Leidensdruck kommen unterschiedliche Therapieformen zum Einsatz.

Neben einer passenden Basispflege, welche schubfreie Phasen deutlich verlängert gibt es verschiedene Arten der Lokal- (Salben, Cremen, Gels und Shampoos) oder Systemtherapie (Tabletten, Injektionen).

Auch die Phototherapie (Bestrahlung mit UV Licht) ist noch immer eine sehr wirksame und nebenwirkungsarme Therapieform.

Den größten Sprung hat die Psoriasis-Therapie jedoch mit der Einführung der sogenannten Biologika gemacht.

Hier werden sogenannte Interleukine, welche essentiell für die Entstehung der Psoriasis sind geblockt.

Dies führt in den meisten Fällen zu einem vollständigen Verschwinden der Psoriasis bei deutlich weniger Nebenwirkungen als bei älteren Therapien.

Derzeit gibt es eine Fülle von verschiedenen Präparaten die Interleukin 17 oder Interleukin 23, welche beide sogenannte 'Masterzytokine' bei der Entstehung der Psoriasis sind, blocken.

Interleukin 17 blockt zum Beispiel Cosentyx ( Secukinumab ), Taltz ( Ixekizumab ) oder Kyntheum ( Brodalumab ).

Interleukin 23 wird zB. von Tremfya ( Guselkumab ), Skyrizi ( Risankizumab ) oder Illumetri ( Tildrakizumab ) geblockt.

Welches Präparat verwendet wird braucht eine genaue Einordnung des Psoriasis Typs, einen kompletten Psoriasis Status (PASI,NAPSI...) und eine ganzheitliche Sichtweise auf Krankengeschichte und Lebensgewohnheiten.

Da ich mehrere Jahre die Psoriasis-Ambulanz der Universitätsklinik für Dermatologie des AKH Wien betreut habe und auch klinische Studien zur Therapie der schweren chronischen Plaque Psoriasis durchgeführt habe, durfte ich viel Erfahrung in der Behandlung aller Facetten dieser chronisch entzündlichen Dermatose sammeln.

Umfangreiche Informationen zum Thema Psoriasis und Psoriasis-Arthritis können Sie hier bekommen

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